Mitten im Klimawandel: Mehr Dürren in Europa

In allen Medien stehen die extreme Hitzeperiode und ihre Auswirkungen – Klimawandel extratrocken (Süddeutsche) – ganz oben. Und dies ganz seriös, wie bspw. die tagesschau: Befinden uns mitten im Klimawandel, aber die aktuelle Hitze, die Waldbrände, Missernten und Extremniederschläge sind nicht der Klimwandel sondern Wetter!

Nur die Wahrscheinlichkeit für dieses Wetter, für eine Hitzewelle, wie sie gerade in großen Teilen Europas stattfindet, hat sich demnach mehr als verdoppelt. Die Winter werden milder, die Sommer heißer, Stürme und Überschwemmungen häufiger.  „Was einst als ungewöhnlich warmes Wetter galt, wird ganz normal – in einigen Fällen ist das schon so“, zitiert die Tagesschau Friederike Otto von der University of Oxford, die die Ergebnisse einer Studie des Netzwerks World Weather Attributions vorstellte.

Vor der Hitzewelle hat das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung im April eine Forschungsarbeit vorgestellt, die die aktuelle Wetterentwicklung vorzeichnete und einzelne Phänomene konkretisierte. So würden sich die von Dürre betroffenen Gebiete auf das Doppelte vergrößern und die Anzahl der Dürremonate deutlich steigen.

Erschreckend ist allerdings wie wenig bspw. die Auswirkungen auf den Wald in ein Verhältnis zum Ausbau der Erneuerbaren Energien gesetzt werden, die helfen sollen die Klimafolgen zu minimieren.

Rund 800 ha Wald sind insgesamt bisher für den Bau von Windrädern in Deutschland benötigt worden. Diese sind andernorts wieder vollständig aufgeforstet worden. Und dies auch wenn auf Sturmflächen gebaut worden ist.

Allein Nordrhein-Westfalen verzeichnet in seiner Waldschadensbilanz im Falle des Sturms „Friederike“ in 2018 5.000 Hektar an Sturmschäden. Kyrill, Lothar und viele weitere Jahrhundertstürme hatten in den letzten 1-2 Jahrzehnten insgesamt noch größere Folgen. Dazu gibt es deutschlandweit surchschnittlich rund 1.000 Waldbrände mit gut 500 Hektar vernichteten Wald. Diese Zahl ist in diesem Jahr schon jetzt erreicht.

Und in anderen Regionen in Europa und erst recht weltweit sind die Auswirkungen noch viel extremer. Und erst recht auf Flora und Fauna insgesamt. Viele Tiere können sich nicht rechtzeitig an den Klimawandel anpassen oder werden ganz direkt durch Extremwetterereignisse getötet. Hingegen passen sich beispiele Rotmilane schnell an Windkraftanlagen an und die Population ist in lange bestehenden Windkraftregionen wie bspw. denm Vogelsberg auf das Vielfache angestiegen.

Dieser Beitrag wurde unter Klimaforschung, Klimawandel abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.