Seit letztem Sommer vermehren sich die Anzeichen, dass die Permafrostböden der Arktis schneller auftauen als erwartet, was eine kritische Klimarückkopplung in Gang setzt.
Januar berichtete u.a. der BR und der Spiegel von einer großangelegten Studie, an der auch das das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven mitwirkte. Ihre Ergebnisse wurden nun im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht. die offenbarte, wie schnell sich die Permafrostböden auf der ganzen Welt erwärmen. Der Klimawandel lässt die Temperaturen selbst in den Dauerfrostböden in zehn Metern Tiefe steigen.
Taut das in den Böden enthaltene organische Material auf, wird es von Mikroorganismen zersetzt. Kohlendioxid und Methan werden freigesetzt, die als Treibhausgase den Treibhauseffekt verstärken und die Erderwärmung vorantreiben.
Nun überrascht der frühe Beginn der diesjährigen Schmelzperiode die Forscher erneut. Sie hat ein Ausmaß erreicht, dass erst Ende dieses Jahrhunderts erwartet worden ist. Die Auswirkungen die zurückgehenden Meereises spüren wir seit geraumer Zeit durch die drastische Veränderungen im Wettergeschehen auf der ganzen nördlichen Halbkugel. Der polare Vortex, der Polarwirbel verändert sich und damit unser Wetter.
Das großräumige Höhentief über dem Nordpol ist ein wesentliches Element der atmosphärischen Zirkulation. Durch den Rückgang des Meereises schwäche sich der Jetstream, das Band an Luftströmungen in großer Höhe ab, so dass wärmere Luft weiter nordwärts und kältere Luft weiter südwärts als gewohnt strömen können. DieFolge sind Hitzerekorde im Norden, Kälteextreme im Süden und mehr Niederschläge.
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