Wir sind mitten im Klimawandel

Langezeit galt die Antarktis als stabile Kühlkammer, die sich gegen den Klimawandel stemmt. Klimaskeptiker führten an, dass dort gar sich zusätzliches Eis bilde. Zwar war dies eine vergleichsweise geringe Menge und die Summe von Arktis und Antarktis ist in jedem Jahrzehnt zunehmend negativer geworden. Der Trend ist seit langem signifikant.

Doch nun ist klar, dass auch in der Antarktis das Eis schneller und kräftiger auftaut als bisher gedacht: Eine Gruppe von Forscher der Universität Bristol und des Alfred-Wegner-Instituts für Polarforschung in Bremerhaven hat die Eis-Entwicklung auf etwa 750 Kilometern Küstenlinie untersucht und ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Science veröffentlicht. Die wissenschaftliche Studie vermeldet einen neuen Negativrekord, nachdem die kilometerdicke Eisdecke auf der bislang stabilen Südhalbinsel massiv an Volumen verliert.

Spürbarer Klimawandel in Deutschland

Der erste Bericht der Bundesregierung zu den Folgen der Erderwärmung dokumentiert das, was viele schon seit Jahren erleben: Zunehmende Klimaextreme auch bei uns, ein früherer Vegationsbeginn, das Vordringen von Arten aus dem Mittelmenrraum.

Eigentlich nicht überraschend, dass der Klimawandel um Deutschland keinen Bogen macht. Die Tagesschau meldet nun, dass die Auswirkungen zunehmend spürbar sind.  Erstmals seien die konkreten Veränderungen in einem Bericht der Bundesregierung zum Klimawandel dokumentiert. So werden u.a. Hitzeprobleme, das Vordringen neuer Tier- und Pflanzenarten und Bodenerosion als einige der Folgen benannt.

Zukunftsgespräch über Klimawandel in Krafts Hof

Schon Ende April ging es in der Reihe Zukunftsgespräche in Krafts Hof um die derzeit regional unterschiedlich  erlebbaren  Folgen des Klimawandel: Regionen extremer Trockenheit und andere mit Starkniederschlägen, veränderte Vegetationsperioden, neue Schädlinge und Arten, die sich nicht rechtzeitig anpassen oder abwandern.

„Das Unbewältigbare vermeiden, das Unvermeidbare bewältigen“ zitierte Thomas Madry in seinem Vortrag über den regionalen Klimawandel und Anpassungsnotwendigkeiten einen der führenden Klimaforscher.  Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung, und Leitautor für den Weltklimabericht. Mit diesem Satz beschreibt er die mittlerweile eingetroffene Notwenigkeit zum Handeln.

Nach dem Vortrag von Herrn Madry vom Klimaschutzteam des Landkreises wurde in Krafts Hof über die unvermeidbaren Veränderungen diskutiert, auf die wir uns einstellen müssen. Der Regionalmanager Stefan Schulte mahnte aber darüber nicht den ersten Teil zu vernachlässigen. Denn wie lebensfeindlich die Folgen  des Klimawandels sein, ist jetzt schon an manchen Orten beispielsweise in Afrika bittere Realität.

Der Gastgeber Michael Meinel hatte in seiner Einleitung beschrieben, wie fragil die klimatischen Bedingungen sind, unter denen menschliche Kultur möglich wurde und ist. Dieser kleine Spielraum an Kälte und Wärme, an Konzentration von Kohlendioxid und Sauerstoff sei zu über 99,9% in der Erdgeschichte nicht gegeben gewesen. Die Menschen seien auf die jetzt bestehende Natur angewiesen und der Klimawandel gehöre zu den bedeutendsten Gefahren für den langfristigen Erhalt der Biodiversität, so zitierte er den Deutschen Naturschutzring. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts seien bis zu 30% der in Deutschland vorkommenden Pflanzen und Tierarten vom Aussterben bedroht.

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