Das aktuelle globale Klima II

Das National Climatic Data Center der National Oceanic and Atmospheric Behörde der USA berichtet monatlich über die Entwicklung wichtiger globaler Klima-Indizes.
Da lohnt es sich angesichts der in Blogs von sog. Klimaskeptikern gerne verbreiteten Meldungen, die eine globale Erwärmung widerlegen sollen, wie
beispielsweise monatelang sinkende Temperaturen oder wochenlang ein nicht rekordverdächtiges Schmelzen des Meereis, gelegentlich etwas genauer hin zu schauen, was denn diese Indizes zeigen.

  • Die gemittelte globale Oberflächentemperatur von Land und Meer war im Juni mit 16,2 ° C die wärmste seit Aufzeichnung (1880), mit einer Abweichung von 0,68°C über dem Durchschnitt des 20. Jhdts. von 15,5°C. Der bisherige Rekord für den Monat Juni im Jahr 2005 wurde eingestellt.
  • Der Juni 2010 war seit dem März zum vierten Mal in Folge der wärmste Monat seit Aufzeichnung. Es war der 304te  Monat in Folge mit einer globalen Temperatur oberhalb des 20. Jahrhunderts-Mittels. Der letzte Monat mit unterdurchschnittlichen Temperaturen war im Februar 1985.
  • April-Juni war das wärmste Quartal seit Aufzeichnung für die globale Temperatur für Land und Meer sowie auch über Land. Das Quartal war das zweitwärmste für die Weltmeer nach 1998.
  • Die Temperatur in der unteren und mittleren Troposphäre von der University of Alabama in Huntsville (UAH) und Remote Sensing Systems (RSS) gemessen, war jeweils die zweitwärmste seit Aufzeichnung.
  • Das Meereis hatte nach Angaben des National Snow and Ice Data Center (NSIDC) im Juni in der Arktis mit 10,9 Millionen Quadratkilometer eine um 10,6 Prozent oder 1,29 Millionen Quadratkilometer geringere Ausdehnung als der Durchschnitt der Jahre 1979 bis 2000 und damit die geringste nach 2006 seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. Zudem war es wie schon im Mai der schnellste arktische Meereises Rückgang der für einen Juni gemessen wurde (mehr als 50 Prozent schneller als im Durchschnitt). Der bisherige Rekord für die schnellste Rückgangrate in einem Juni im Jahr 1999 wurde eingestellt.
  • Die Temperaturabweichung der Meeresoberfläche (SST)  im zentralen und östlichen äquatorialen Pazifik von den Durchschnittswerten sind im Juni 2010 weiter zurückgegangen. Laut NOAA Climate Prediction Center dürften sich während des diesjährigen Sommers auf der Nordhalbkugel La Niña Bedingungen einstellen .

Die gesamten globalen Analysen sind hier einzusehen. Dort sind auch jeweils Links zu den einzelnen Instituten und Angaben zu den Methoden der Messung zu finden. Wenn man sich regelmäßig sowohl die langfristige Entwicklung, als auch solch aktuellen Daten anschaut, dann ist es immer wieder verwunderlich, wie Aussagen über eine völlig gegenläufige Entwicklung überhaupt Gehör finden können.

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