Ein wundervolles Sommerwetter begleitet das erneute Fußball-Sommermärchen. Für das Wochenende werden Temperaturen bis 37°C und die ersten Tropennächte erwartet. Nicht wirklich ungewöhnlich für die Jahreszeit, da es in den letzten 25 Jahren etwa alle 5 Jahre zu solch hohen Temperaturen schon Anfang Juli gekommen ist. In dem Ausmaß war dies aber zuletzt vor 50 Jahren der Fall. Doch dies ist nicht für alle Menschen märchenhaft: Die Rettungsdienste erwarten aufgrund der heißen Luft aus Afrika und 16 Stunden Sonnenschein für das Wochenende große Zahl von Hitzenotfällen. Und auch die Bauern rechnen mit Ernteausfällen, da seit Wochen ausreichende Niederschläge fehlen.
Die voraussichtlich überfüllten Public-Viewing-Plätze werden am Samstag Nachmittag in Glutöfen verwandelt. Oliver Klein vom Wetterdienst Meteomedia bei wetter.info: „Es wird wirklich unerträglich heiß!“. Wegen der bei uns seit Februar anhaltende relative Trockenheit rechnen die Landwirte mit erheblichen Ausfällen bei der Ernte von Kartoffeln, Mais, Gerste und Weizen.
Jahrtausendhochwasser
Während bei uns die Niederschläge fehlen, muss das durch die Wärme verdunstete Wasser anderorts abregnen. Dies tut es dann tragischerweise oft im Übermaße. Seit Anfang Juni gab es keine Woche ohne große Überschwemmungen in Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Frankreich, Brasilien, China und derzeit auch am Golf durch den Tropensturm „Alex“, der bei seinem Weg über das Festland der mexikanische Halbinsel Yucatan sowie von Nicaragua, Guatemala und El Salvador starke Regenfälle mit sich brachte.
Bei diesen Überschwemmungen, die in einigen Gegenden als Jahrtausendhochwasser bezeichnet werden, haben viele Menschen ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Hunderte Tote sind zu beklagen. Tausende Menschen sind vor den Fluten geflohen und können meist nicht mehr in ihre verwüstete Heimat zurückkehren oder sind zumindest auf erhebliche Hilfe beim Wiederaufbau angewiesen.
Mehr Starkregen durch Klimawandel
Dass mehr Wärme mehr Niederschläge mit sich bringen, ist physikalisch gesehen eigentlich banal. Wieviel dies ausmacht, haben Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des California Institute of Technology (Caltech) untersucht und im letzten Jahr in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht. Jedes Grad Erwärmung bringt demnach sechs Prozent mehr Regen. Dies ist weniger als erwartet, da nach den Berechnungen der Wissnschaftler die Extremniederschläge nicht im gleichen Maße zunehmen, wie die Fähigkeit der Atmosphäre, Feuchtigkeit aufzunehmen. Es bestätigt aber auch die Prognosen, wie sich regional unterschiedlich, das Maß und die Verteilung der Niederschläge verändern sollen.
Pingback: Readers Edition » Was für’n Wetter!