Die EU hat am 14 Juli 2021 ambitionierte Klimaschutzziele beschlossen. Das Bundeswirtschaftsministerium ist nach langem Zögern auf das von Experten schon lange geforderte höhere Ausbauziel für Erneuerbare Energien eingeschwenkt. Die Zahl der Klimakommunen in Hessen wächst. Es gibt kaum Landrät*inn en oder Bürgermeister*innen, die nicht mehr für den Klimaschutz tun wollen. Doch vor Ort, da wo etwas konkret in den Kommunen passieren muss, sieht es jenseits der sicherlich allgemein zustimmungsfähigen aber letztlich doch eher zur Symbolpolitik zu rechnenden Beschlüsse etwas gegen Schottergärten und mehr für Blühflächen, weniger Plastikbesteck und mehr Recyclingpapier zu fordern, mau aus. Egal ob Wasserkraft oder Biogas, Windkraft oder Solarparks. Alles wird blockiert, gegen alles wird geklagt.
Beim Ausbau Erneuerbarer Energien wollte der Landkreis Marburg-Biedenkopf wie so viele vor einem Jahrzehnt Vorreiter sein. Mit einem Kreistagsbeschluss schon am 14.9.2007 wurde das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2010 mindestens 10% des Energiebedarfs direkt im Landkreis Marburg-Biedenkopf zu decken und bis zum Jahr 2040 unabhängig von fossilen und atomaren Energieträgern zu werden. Es sollte das Geld, was zum Kauf von Energie aufgewandt wird, damals geschätzt mehr als 500 Mio. Euro., in der Region zu binden. So präsentierte sich der Kreis als 100% EE-Region beim Kongress in Kassel.
Auch das Projekt „Solardorf“ in Kirchhain-Himmelsberg war Teil der Präsentation. Nun 10 Jahre später gibt es dort zwar ein paar Solardächer, aber im kreisweiten Vergleich doch eher wenige. Und viele Himmelsberger wehren sich vehement gegen den Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage, die vom Dorf abwärts verdeckt durch Bäume und Hecken entstehen könnte, Weder vom Dorf, noch von der Straße gäbe es einen freien Blick auf die Anlage. Der tiefste Punkt der steinigen Flächen wäre 15m tiefer als die Ortslage. Mit weiteren Hecken und Schafbeweidung ließe sich eine die Artenvielfalt bereichernde zeitlich begrenzte Nutzung ohne Versiegelung gestalten.
Da dort wo Bereitschaft besteht, auf Dächern PV-Module zu installieren, diese meist schon installiert sind, zudem die Zeit zum Erreichen des 1,5°C-Ziels drängt und die derzeit verfügbaren Dachflächen für die Ausbauziele bei weitem nicht ausreichen, müssen unabdingbar auch landwirtschaftlich benachteiligte und Konversionsflächen schnellstnöglich genutzt werden. In Himmelsberg ist dies eine der besten Flächen mit vielen positiven Aspekten.
Doch wie derzeit fast alles, was für den Klimaschutz getan werden kann, scheint keine konstruktive Diskussion über eine verträgliche Lösung möglich. In Münchhausen klagt eine BI gegen einen Windpark den alle gemeindliche Gremien vor über 5 Jahren auf den Weg gebracht haben und an dem die örtliche Energiegenossenschaft sich beteiligen wollte. Neue Wasserkraftwerke sind schwer umsetzbar. Gegen mehr Biogasanlagen wird wegen des Anbaus von Mais gewettert. Der Asiubai Rückschritte bei den Erneuerbaren