Alpiner Klimawandel und Kraftwerke, Waldbrände und Überschwemmungen

Manche Auswirkungen des Klimawandels sind so banal, dass es kaum zu glauben ist, dass einige konservative amerikanischen Politiker diese dennoch erfolgreich in der Öffentlichkeit ignorieren und sich im Winter mit dem Schneeball in der Hand vor den Kongress stellen und sagen: Es ist draußen kalt, es gibt keinen Klimwandel.

Die anhaltende Trockenheit an der Westküste, die nun bei großer Hitze zu verheerenden  Waldbrände vor allem in Kalifornien führt, ist natürlich genausowenig ein Beweis für den Klimawandel, wie andererseits die Tatsache, dass Myanmar inzwischen fast vollständig unter Wasser steht. Klimaschwankungen über mehre Jahre werden u.a. durch Meeresströmungen und atmosphärische Oszillationen, wie die mächtige pazifische „El Ninjo“ bewirkt, die die Erwärmung über einige Jahre kaschieren, um sie dann wie derzeit verstärkt wiederzugeben.

Ebenso sind die einzelnen Extremwettereignisse bei uns kein Beweis: extreme Trockenheit, besonders in Brandenburg, Franken und einige weitere Regionen. Gleichzeitig Extremniederschläge, die halbe Ortschaften wegspülen. Es gab dies alles auch schon früher irgendwann einmal. Doch die signifikante Zunahme in allen Bereichen ist eindeutig: Mehr Hitzetage, eine höhere Durchschnittstemperatur in einzelnen Monaten, in ganzen Jahren, Jahrzehnten und im klimarelevanten 30-Jahresschnitt, das Purzeln örtlicher Rekorde seit Beginn der Wetteraufzeichnung, die Zunahme von extremen Wechseln in kurzen Zeitabschnitten und zwischen einzelnen Regionen von Hitze und Kälte, von Trockenheit und Niederschlag. Alle Indikatoren zeigen an, dass es eine solche Klimaveränderung in so kurzer Zeit erdgeschichtlich selten und menschheitsgeschichtlich noch nie gegegeben hat.

Nun werden auch die Auswirkungen bei uns in Mitteleurope immer weniger ignorierbar: Die Gletscher und der Permafrost in den Alpen werden von Jahr zu Jahr weniger. Plusgrade sind auf den höchsten höhen, wie dem Jungfraujoch auf 3.500 Meter, längst keine Seltenheit mehr. Skifahren geht fast nur auf künstlich beschneiten Pisten oder auf den verbleibenen Gletscher. Der verschwindende Permafrost lässt die Alpen zerbröseln. Die Natur kann sich dieser schnellen Veränderung nicht anpassen.

Die Zuflüsse zu den großen Ströme werden geringer, so dass den großen Kraftwerken das Kühlwasser ausgeht. Ein symbolträchtiges Ereignis dafür, wie sehr die Hitze den Bergen zusetzt, war Ende Juni der massive Abbruch der Gletscherzunge des Bossons-Gletschers am Montblanc.

Der von US-Präsident Barack Obama vorgestellte Plan, nachdem die Vereinigten Staaten bis 2030 die Emissionen von Treibhausgasen aus Kraftwerken um 32 Prozent reduzieren wollen, sind ein wichtiges Signal für die Klimakonferenz Ende des Jahres in Paris (Eine Zusammenfassung und Bewertung finden Sie in der Süddeutschen Zeitung). Es ist zu hoffen, dass damit Vereinbarungen möglich werden, die zumindest den weiteren Anstige von CO2 in der Atmosphäre und damit den Tempreturanstieg bremsen. Diese zu stoppen oder gar zu reduzieren erscheint auf absehbare Zeit illusorisch.

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