Hessen nachhaltig: Zukunftsfähige Energie und Klimaschutz

WolkenIm Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von Hessen fand am 4.11.2008 in Wetzlar ein Erfahrungsaustausch über nachhaltige Kommunalentwicklung statt, zu dem das Hessische Agenda21-Büro zusammen mit dem Hessischen Städte- und Gemeindebund und dem hessischen Städtetag eingeladen hatte. Dort wurden Praxisbeispiele aus hessischen Gemeinden vorgestellt, darunter drei aus dem mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf: Neben der im Thema nachhaltiger Energieversorgung sehr offensiven Stadt Marburg, waren die Gemeinde Lahntal mit dem Neubaugebiet „Auf dem Willem“ in Sterzhausen und die Stadt Wetter mit dem Bioenergiedorf Oberrosphe vertreten.

Grenzen der Belastbarkeit beachten
Durch eine Nachhaltigkeitsstrategie verstärkt die Landesregierung ihre Bemühungen um die Ziele des Rio-Protokolls von 1998 und will so eine langfristige Entwicklungsperspektive für das Land sichern: es soll ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig sein. Dabei gelte es, die Bedürfnisse der heutigen Generation zu sichern ohne künftige Generationen zu gefährden, die Grenzen der Belastbarkeit unserer Erde sowie die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen zu beachten.
Eines der zentralen Zukunftsthemen einer nachhaltigen Entwicklung ist es dem Klimawandel entgegenzuwirken und eine zukunftsfähige Energieversorgung für Hessen aufzubauen. Zu den zuerst vereinbarten Projekten gehört die Unterzeichnung einer Charta für den Klimaschutz durch 100 Kommunen, bei dem sich auch Lahntal beteiligen möchte. Diese verpflichten sich zu Maßnahmen für Energieeinsparung, Energieeffizienz und Einsatz von dezentralen und regenerativen Energien.

Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen

Der hessischen Landesregierung ist es durch die globale Erderwärmung klar, wie überaus drängend ein verantwortungsvoller, nachhaltiger Umgang mit Natur, Umwelt und den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen ist. Das Land Hessen erforscht kontinuierlich die lokalen Auswirkungen des Klimawandels und ein Fachzentrum Klimawandel Hessen eingerichtet. „Gletscherschmelze, steigende Meeresspiegel, verheerende Überschwemmungen und extreme Hitzeperioden – um nur einige Folgen des Klimawandels zu nennen – stellen eine direkte Bedrohung für unser Leben und das zukünftiger Generationen dar. Eine der Ursachen des Klimawandels ist die Nutzung unserer wichtigsten Energieträger Öl, Gas und Kohle: Sie ist mit der Emission von Treibhausgasen verbunden und verstärkt so den Treibhauseffekt. Zudem sind die natürlichen Rohstoffvorräte der Erde begrenzt – die Rohstoffe, die wir heute verbrauchen, sind unwiederbringlich verloren.
Wir haben gar keine andere Wahl, als unseren Energieverbrauch zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern und auf erneuerbare Energien auszuweichen. Eine zentrale Aufgabe der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ist es deshalb, in Zukunft verstärkt umwelt- und naturverträglich erneuerbare Energieträger zu finden und diese zu nutzen“, lautet die Aufforderung aus Wiesbaden.

Kommunen gehen mit konreten Maßnahmen voran
Bei diesem Erfahrungsaustausch war zu sehen, dass viele Kommunen sich der Thematik schon seit einiger Zeit nicht nur durch Beschlüsse und Resolutionen, sondern auch durch konkrete Maßnahmen angenommen haben. Die Gemeinde Lahntal hat in diesem Jahr einiges an Anstrengungen unternommen. Sie wird in einem interkommunalen Gemeinschaftsprojekt kommunale Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Klimaschutzes erarbeiten und sich am European Energie Award beteiligen. Mit dem Nahwärmenetz im Neubaugebiet „Auf dem Willem“, zwei Bürgersolaranlagen, der jährlichen Ausrichtung der Solarmesse und weiteren konkreten Maßnahmen, die derzeit geprüft werden, ist die Gemeinde zuversichtlich sowohl die Verpflichtungen einer Charta für den Klimaschutz einhalten, als auch eine Beitrag zum Erreichen des Ziels „100% Erneuerbar bis 2040“ im Landkreis Marburg-Biedenkopf leisten zu können.
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