Jede Woche erreichen uns aus den USA neue Meldungen von großen Investitionen in Erneuerbare Energien. So meldete noch Anfang Juli GE Energy Financial Services seine Gesamtinvestitionen im Bereich erneuerbarer Energien über die Marke von 4 Mrd. US-Dollar angehoben zu haben. Drei neue Windparks mit einem Volumen von 100 Mio. US-Dollar wurden im US-Bundesstaat New York projektiert. Wie die New York Times am 19. Juli berichtete, genehmigten Texas Behörden nun einen $ 4,93 Mrd. Windkraft-Projekt, mit dem der Südstaat in Sachen Windenergie einen großen Sprung nach vorne, möglichst vor Deutschland machen will. Das geplante Fernleitungsnetz soll Strom aus dem weit entfernten Westen von Texas zu den großen Bevölkerungzentren, wie Dallas, Houston, Austin und San Antonio bringen. Die Leitungen sollen mit 18.500 Megawatt Strom, genug für 3,7 Millionen Haushalte liefern. Die Stromversorgung an einem heißen Tag, wenn in den Staaten viele Klimaanlagen laufen, ist immer besonders kritisch. Texas ist bereits mit 5300 Megawatt installierter Leistung der größte Windkraftproduzent, damit mehr als doppelt so viel wie das zweitplatzierte Kalifornien. Und Texas Windraftproduzenten verstärken ihre Anstrengungen.
Das Projekt wird einhellig von allen Seiten begrüßt und als ein Segen für Texas bezeichnet. Es ginge darum Kosten zu senken, die Umwelt weniger zu verschmutzen und Arbeitsplätze zu schaffen. Besonders Verbraucherverbände sehen ein erhebliches Potenzial zur Entlastung, da der Strompreis zusammen mit dem Gaspreis stark gestiegen sei. Es wird erwartet, dass für jede 3 investierte Dollar 8 Dollar Senkung der Stromkosten erreicht werden kann.
Die wichtigste Investition ist dabei die in die Stromnetze. Sie sind in Texas, aber auch in den ganzen Vereinigten Staaten derzeit der wichtigste begrenzende Faktor. Aktuell müssen in Texas Windkraftanlagen manchmal noch abgeschaltet werden, wenn der Wind zuviel Strom produziert .
Die Windkraft trägt zur Zeit 1 Prozent zur Stromerzeugung in den USA bei. Nach einer letzten Studie des Department of Energy, können es bis 2030, wenn alle Fernleitungen gebaut sind, bis zu 20 Prozent sein.
Anfang des Monats teilte just das UN-Umweltprogramms UNEP in seinem Jahresbericht zu den globalen Trends bei Investitionen in saubere Energien mit, dass das Investitionsvolumen in 20077 mit 148 Milliarden Dollar (93 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60 Prozent angestiegen ist. Davon wurde mit rund 50 Milliarden Dollar das meiste Geld in Windenergie investiert.
Die deutschen Energiekonzerne müssen sich mächtig anstrengen, wenn nicht das große Geschäft mit hier entwickelten Technologien mal wieder woanders gemacht. Denn leider war diesen die Notwendigkeit der Erneuerbaren Energien lange Zeit nicht klar genug gewesen, wie jüngst der E.ON-Vorstand Johannes Teyssen auf einem Energiekongress bekannte. E.ON habe wie „Don Quichote gegen die Windkraft gekämpft.“ Es werde dem Konzern aber nicht noch einmal passieren, dass er vor „lauter Besserwisserei“ einen derartigen Fehler mache.
Ist zu hoffen, dass die Erkenntnis noch rechtzeitig kommt. Denn nicht nur in Kalifornien und Texas sind sie in Sachen Erneuerbare Energien auf der Überholspur, auch in Europa, wie beispielsweise in Spanien ist die Entwicklung dynamischer als in Deutschland.
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