SPD-Umweltpolitiker Hermann Scheer gestorben

Der Träger des Alternativen Nobelpreises ist am Donnerstag im Alter von 66 Jahren in Berlin gestorben.  Sein Tod löst über alle Partei- und Landesgrenzen hinweg Bestürzung aus. Bundestagspräsident Lammert würdigt Hermann Scheer als herausragenden Parlamentarier. Der energiepolitischer Vordenker war international als Sachpolitiker und Kämpfer für die Nutzung Erneuerbarer Energie hoch geschätzt und anerkannt.

Bundestagspräsident Norbert Lammert hat der Frau des verstorbenen Abgeordneten Hermann Scheer im Namen des Deutschen Bundestages kondoliert. In seinem Beileidsbrief würdigt er Scheer als einen „herausragenden Parlamentarier“, der „der breiten Öffentlichkeit vor allem durch sein jahrelanges und mit vielen Preisen ausgezeichnetes Engagement für die Förderung der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solartechnik, bekannt“ gewesen sei.

„Alle diejenigen, die ihn, wie ich, seit seinem Einzug in den Deutschen Bundestag 1980 kannten, haben ihn darüber hinaus als Politiker mit einem  breiten Spektrum an Interessen erlebt, der mit zahlreichen Beiträgen die politische und gesellschaftliche Diskussion beeinflusst und bereichert hat“, schreibt Lammert.

Ein energiepolitischer Vordenker und leidenschaftlicher Verfechter der Erneuerbaren Energien

Hermann Scheer hat, wie die FAZ in ihrem Nachruf feststellt, seit jeher zu jenen in der SPD gehört, deren Einfluss nicht in erster Linie an Posten und Mandate geknüpft war – nimmt man die Funktion als Bundestagsabgeordneter aus, die er seit 1980 inne hatte. „Er brauchte sie nicht, “ so die FAZ.

Der Regisseur des Films DIE 4. REVOLUTION-Energy Autonomy Carl-A. Fechner, den die Nachricht in Vancouver unmittelbar nach der ausverkauften Nordamerika-Premiere erreichte, würdigt den Verstorebenen: „Die Welt verliert einen der wichtigsten Vordenker und Impulsgeber für den vollständigen Umstieg auf 100 Prozent Erneuerbare Energien.Ein Ziel, das auch uns antreibt. Ich persönlich verliere mit unendlicher Trauer einen großen Freund und ein wichtiges Vorbild.“

Hubert Weiger, der Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bedauert seinen überraschenden Tod: „Mit Hermann Scheer verlieren wir einen großen energiepolitischen Vordenker und leidenschaftlichen Verfechter einer zukunftsfähigen Energiepolitik. Mutig stritt er vor Ort und auf internationaler Ebene für die Unverzichtbarkeit der Erneuerbaren Energien, als sie noch nicht mehrheitsfähig waren. Er war maßgeblich an ihrem Durchbruch in Deutschland beteiligt und hat damit einen Meilenstein in Richtung Energiewende gesetzt. Ihm ist es zu verdanken, dass das deutsche Modell der Erneuerbaren-Förderung weltweit Nachahmer gefunden hat. Auch die Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) ist auf das Wirken Hermann Scheers zurückzuführen.

Sein unbeirrter Einsatz für eine Energiegewinnung, die nicht zu Lasten von Umwelt, Klima und kommenden Generationen geht, motivierte und soll weiterhin Vorbild sein.“

Pressebild: hermann-scheer.de

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