Stadtwerke Marburg bauen regenerative Energien weiter aus

Mit der Errichtung einer Biogasanlage vervollständigen die mittelhessischen Stadtwerke ihr Angebot aus regenerativen Energien und machen einen weiteren großen Schritt zur größeren Unabhängigkeit vom Markt. Wie die Stadtwerke der lokalen Presse berichtete, soll im Stadtwald auf dem ehemaligen Kasernengelände Tannenberg eine neue Biogasheizanlage Grünabfälle in Strom und Wärme umwandeln.
Auf dem nahgelegenen Kompostierungsgelände in Cyriaxweimar soll das Biogas aus den Grünabfällen erzeugt werden. Bisher entweicht bei der Kompostierung der Energieträger Methan ungenutzt in die Luft und belastet die Atmosphäre als Treibhausgas. Für die Leitungen von der Kompostierungsanlage zum Heizwerk im Stadtwald investiert das Unternehmen eine halbe Million Euro. In die Biogasanlage der Marburger Entsorgungs-GmbH sollen 3,5 Millionen Euro investiert werden.

Eigenerzeugung von Ökostrom
In den letzten Jahren haben die Stadtwerke Marburg den Ausbau regenerativer Energien massiv vorangetrieben. Sie betreiben Wasser- und Windkraft-Anlagen zur Eigenerzeugung von Ökostrom, aber auch effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Mit der Errichtung der dritten Windkraftanlage auf dem Höhenzug zwischen Wehrda und Goßfelden wurde 2006 der bisher einzige genehmigte Standort für Windkraftanlagen in Marburg vollständig erschlossen. Rund 4 Mio. kWh werden durch Wind, 0,8 Mio. kWh durch Wasser und 1,0 Mio. kWh solar erzeugt.

Zehn eigene Blockheizkraftwerke
Im Mai diesen Jahres wurde in den Kellerräumen der Stadthalle das zehnte Blockheizkraftwerk installiert. Dieses ergänzt eine zentrale Heizanlage, die mittels zweier Gasbrennwertkessel die angrenzenden Liegenschaften der Martin-Luther-Schule sowie den Gebäudekomplex rund um das Kreis-Job-Center versorgt. Die neue Anlage erzeugt nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Strom als auch Wärme und kann bis zu 350 000 kWh pro Jahr an Strom auf energieeffiziente und klimaschonende Weise produzieren. Gut 220 – 250 Tonnen CO2 sollen damit pro Jahr eingespart werden. Rund 800 000 kWh an Wärme kann die Anlage im Jahr produzieren; das sind rund 70 Prozent des gesamten Wärmebedarfs von 1,1 Millionen kWh.

Für die verbleibenden dreißig Prozent sowie die Spitzlasten in den Wintermonaten stehen die vorhandener Gasbrennwertkessel zur Verfügung. Für die Stadtwerke ist es die zehnte Anlage, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Koppelung installiert wurde. dazu kommt noch eine große GuD-Turbine im Ortsteil Ortenberg. Das Unternehmen verfolgt seit Jahren die Philosophie der kleinen, dezentralen Bausteine, um sowohl die Eigenproduktion von Strom zu erhöhen als auch die effizientere Form der Wärmeversorgung weiter auszubauen. Bei der Stromerzeugung sind die Stadtwerke schon weiter: Bis Jahresende soll die Leistung nach eigenen bei zehn Prozent liegen. Damit ist die Stadt Marburg auf dem besten Weg nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung aufgrund der Solarsatzung, sondern auch in der Umsetzung von Maßnahmen in den Klimaschutz eine Vorreiterrolle zu übenehmen. In der Solarbundesliga liegt Marburg bei den hessischen Städten über 40.000 Einwohner auf Platz 1 und bundesweit Städten über 40.000 Einwohner auf Platz 10 mit aufsteigender Tendenz!

Verbraucher wollen Ökostrom
Das Ökostromangebot wird nicht nur von den Marburger Bürgern, sondern mittlerweile von vielen Marburger Unternehmen und auch den umliegenden Kommunen, so u.a. Lahntal gern angenommen. Zusätzlich zum Bezug von Ökostrom installieren große Unternehmen, wie beispielsweise die Universität und Novartis eigene Anlagen mit denen die Versorgung mit Strom und Wärme energieeffizient, kostensparend und klimaschonend gewährleistet werden kann.

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